Viele Laufbegeisterte haben am vergangenen Wochenende sicher an den Düsseldorf-Marathon gedacht, der wie so viele andere Veranstaltungen der Corona-Epidemie zum Opfer fiel.
Wer TuS Breitscheid Leichtathletik-Chef Bernd Krayer kennt, kann sich vorstellen, dass dieser sich den Spaß am Marathon dadurch nicht verderben lässt. Anstatt mit der Situation zu hadern, stellte Bernd Krayer kurzerhand den „Social-Distance-Marathon“ auf die Beine, den er gemeinsam mit seinem Vereinskollegen Gerd Wesemann, natürlich mit ausreichendem Abstand und unter Berücksichtigung aller geltenden Regeln, am 25. April 2020 absolvierte.
Die Strecke des Social Distance Marathons
Im Vorfeld plante er eine 42,195 km lange abwechslungsreiche Strecke ab Ratingen-Breitscheid über Hösel, durchs Angertal und ab Wülfrath den Panoramaradweg entlang über Velbert und Heiligenhaus nach Essen-Kettwig.
Aber nicht nur die Strecke wurde akribisch vorbereitet: Das virtuelle Wettkampfbüro im heimischen Garten öffnete am Samstagmorgen um 7:45 Uhr und Familienmitglieder und Freunde wurden bereits vorab zur virtuellen Unterstützung animiert. Dass keine Nachmeldungen möglich waren und dass der Dresscode für die Veranstaltung TuS Breitscheid Vereinskleidung sein sollte, versteht sich von selbst.
Pünktlich um 8:00 Uhr gab Brigitte Krayer den virtuellen Startschuss. Gerd Wesemann startete mit Startnummer 1, Bernd Krayer mit Startnummer 2.
Nach ca. 7 km schickten die beiden erste Fotos aus dem Angertal in die eigens für diesen Lauf angelegte WhatsApp-Gruppe und hielten auch anschließend über den ganzen Vormittag Familien und Freunde auf dem Laufenden. So konnten die Fans fast wie bei einem „echten“ Wettkampf mitfiebern und anfeuern.
Nach knapp 20 km an der Angerquelle in Wülfrath besorgten sich beide Marathonis beim Bäcker Käsebrötchen zur Stärkung und nach einer kurzen Pause ging’s weiter. Beide hatten nicht den Anspruch eine Bestzeit zu erreichen. Es ging ihnen vielmehr darum, die landschaftlich attraktive Strecke zu genießen und sie ließen sich ebenfalls Zeit für ein paar lohnende Fotostopps.
Um kurz vor 11:00 Uhr liefen sie in Wülfrath auf den Panoramaradweg und trafen dort zwei Stunden später ihre Vereinskollegin Britta Ludwig, die ihnen mit dem Fahrrad entgegenkam und beide Wettkämpfer mit frischem Wasser versorgte. Während der letzten 7 km blieb Britta Ludwig in angemessenem Abstand in der Nähe und fuhr dann weiter zum Ziel in Kettwig, direkt an der Ruhr, wo Brigitte Krayer bereits mit Urkunden und kühlen Getränken auf die Finisher wartete. Nach genau 5 Stunden und 24 Minuten erreichten die beiden das Ziel und dürfen sich über ein außergewöhnliches Lauferlebnis auf einer bekannten, aber immer wieder schönen Strecke bei traumhaftem Wetter freuen. Zum krönenden Abschluss wurde Gerd Wesemann noch seine Urkunde überreicht und weiterhin – ein besonderes Highlight – ein eigens von Bernd Krayer bemalter Steinpokal.
Gerd Wesemann freut sich: „Das war eine schöne, abwechslungsreiche und mit ihren 300 Höhenmetern ganz schön anspruchsvolle Strecke.“ Mit einem Augenzwinkern fügt er noch hinzu: „Das war mein 33. Marathon und endlich bin ich mal Gesamtsieger.“
Alles in Allem, ein besonderer und schöner Tag für alle Beteiligten.
Aber auch die anderen TuS Breitscheid Läufer*innen sind nicht inaktiv. Die meisten sind regelmäßig in und um Breitscheid auf den bekannten und beliebten Strecken anzutreffen.
Einige nehmen auch an offiziellen virtuellen Wettkämpfen teil. So zum Beispiel Rainer Albrecht, der am 26. April 2020 bei der „Lauf-Weiter SonntagsChallenge“ (https://lauf-weiter.de) einen Halbmarathon absolvierte und mit einer Zeit von 2:14:56 den ersten Platz in seiner Altersklasse (M60) belegte.
Herzliche Glückwünsche an alle Finisher.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Gute Idee! Das animiert mich zum Nachmachen – Ich schaue einmal, wann ich meinen Marathon laufe. Viele Grüße, Thomas